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Ideen von „Working Out Loud“ im DUA-Projekt

Im DUA-Projekt arbeiten wir bereits seit September 2020 in einem kleinen Team zu den Themen Digitalität und Ambidextrie im Bildungsbereich.  

Wissenschaftskommunikation im DUA-Projekt
Von Beginn an war klar, dass hierbei ein Fokus auf der inhaltlichen Bearbeitung von Agilität im Bildungskontext und konkreter auf der Beschäftigung und Entwicklung von Agile Educational Leadership (AEL) liegt. Neben der Idee bestehende Online-Materialien als Service aus dem Netz gebündelt sichtbar zu machen und zur Verfügung zu stellen (daran arbeiten wir derzeit noch), wurde auch das Thema Wissenschaftskommunikation mitgedacht. Letzteres beruht auf den positiven Erfahrungen, die Kerstin Mayrberger bis dahin als Herausgeberin des Fachmagazins Synergie mit der interessierten Fach-Community gemacht hatte, nämlich möglichst zügig über neue Entwicklungen zu berichten und so in den Austausch kommen zu können. Zudem besteht für uns im DUA-Projekt auch ein gewisser Anspruch, der Idee von Open Science zu folgen und frei und offen zugänglich neue Erkenntnisse zu teilen. 

So stand fest, dass das DUA-Projekt im Kern über einen frei lizensierten DUA-Blog als Kommunikationsknoten angelegt sein würde. Denn uns war es wichtig, zu überlegen, wie wir frühzeitig, die aus unserer Sicht aktuellen Fragestellungen, Überlegungen und Erkenntnisse im Kontext von Digitalität und Ambidextrie mit interessierten Akteur_innen, also mit Ihnen, teilen können. Social Media auf den unterschiedlichen Kanälen zu nutzen, ist somit eine begleitende Projektaufgabe. Glücklicherweise macht Nadine Oldenburg in diesem Zusammenhang auch gerade ihr universitäres Praktikum in diesem Projekt, so dass sie sich um technische und inhaltliche Anforderungen von Social Media im DUA-Projekt besonders intensiv kümmern kann. 

Austausch im DUA-Team
Wir arbeiten nicht nur an agilen Fragestellungen im Kontext von Digitalität und Ambidextrie im Bildungsbereich, sondern auch mit ihnen, denn diese Themen sind auch für uns als Team seit Projektbeginn zentral. Dies beinhaltet unter anderem, dass der Beziehung zwischen den Teammitgliedern und einem vertrauensvollen Umgang untereinander eine ebenso große Bedeutung zukommen wie der Arbeit selbst. Um dies zu pflegen, führen wir in regelmäßigen Abständen Retrospektiven durch, in denen wir die Arbeit im Team reflektieren und versuchen Schwierigkeiten mit neuen Lösungsansätzen zu begegnen. Zudem erfolgt der Austausch über kurze Wege und was wir wann und wie tun bzw. getan haben, ist jederzeit für alle Teammitglieder ersichtlich. Diese Teamkommunikation, wie sie für die heutige Arbeitswelt üblich ist, findet in unserem Fall über Microsoft Teams statt.  

DUA-Blog und Social Media
Doch nicht nur der Austausch innerhalb des Teams ist uns wichtig, sondern ganz besonders auch der Austausch mit Ihnen, den Lesenden. Dazu gehört für uns die Kommunikation mit einer einschlägigen Wissenschafts- und Fach-Community ebenso wie die mit einem interdisziplinär interessierten Publikum auch außerhalb des Bildungsbereichs.  

Dafür steht seit Oktober der DUA-Blog als zentraler Ort mit seinen sowohl fachlichen als auch prozessbezogenen Inhalten zur Verfügung. Wir haben hier neben Beiträgen zu unseren inhaltlichen Zielen auch immer wieder öffentlich über unsere teaminternen Arbeitsprozesse berichtet, sowie über Zwischenüberlegungen und -schritte informiert.  

Twitter und Linkedin sind ebenfalls seit Oktober Plattformen, mit denen wir die Möglichkeit nutzen uns mit Personen aus allen Bereichen zu vernetzen und auszutauschen.
Seit Januar stellt die AEL-Webseite einen weiteren wichtigen Bestandteil des DUA-Projektes dar. Hier entsteht eine offene und freizugängliche Publikation zum Ansatz eines Agile Educational Leaderships in Form des AEL-Buchs, zu dem wir Sie ebenfalls einladen zu kommentieren, weiterführende Fragen zu stellen und Impulse zu geben. Im März wird hier ein Projektschwerpunkt liegen. 

Working-Out-Loud-Ideen im DUA-Projekt? …!
In den letzten Wochen hat sich Kerstin Mayrberger parallel zum DUA-Projekt mit dem Format Working Out Loud (WOL) beschäftigt und davon immer wieder in den Teamtreffen berichtet. Sie nimmt aktuell an einem großen WOL-Event mit über 3000 Teilnehmenden zum Thema #frauenstärken teil und probiert somit WOL gerade auch für sich persönlich aus. Wobei der Bezug zum DUA-Projekt darüber hergestellt ist, dass sie das öffentliche Schreiben des AEL-Buchs zu ihrem WOL-Ziel bis Anfang April erklärt hat. Ihre Erfahrungen mit diesem circlebasierten Format sind durchweg positiv und wir haben in DUA-Sitzungen am Rande bereits überlegt, wie die Erfahrungen zu einem Agile Educational Leadership passen können und was das für eine AEL-Praxis heißen könnte.  

Doch direkte Übereinstimmungen zwischen WOL und unseren Arbeitsweisen im DUA-Projekt haben wir erst so richtig realisiert, als die Kolleginnen Nicole Engelhardt und Nancy Warbeck über ihre WOL-Erfahrungen im Hochschulkontext kürzlich öffentlich berichteten. In ihrem Beitrag Working Out Loud – Peer-Coaching für eine neue Offenheit in Wirtschaft und Wissenschaft“ differenzieren sie von den ersten Ideen von Working out Loud wie sie 2010 von Bryce Williams benannt wurden und der derzeit daraus entstandenen, sehr populären Peer-Coaching-Methode WOL, wie sie von John Stepper entwickelt wurde.  

Die im DUA-Projekt verfolgten agilen Werte und Prinzipien sowie die Grundidee von Open-Science, Wissenschaft nach außen zu kommunizieren und in den Austausch zu gehen, sind auch die Grundlage ebendieser Bewegung, die in den letzten Monaten (für uns) im deutschsprachigen Raum wortwörtlich immer lauter geworden ist: Working Out Loud (WOL)!

Und hier finden wir uns mit dem DUA-Projekt und uns als Team durchaus wieder, wenngleich wir sehen, dass die auf Individuen abgestimmte WOL-Methode nicht zum DUA-Projekt selbst passt – doch in Richtung AEL und Ambidextrie4me gibt sie wertvolle Impulse. 

Zur WOL Methode
Working Out Loud (WOL) hat allgemein vor allem den Austausch und das Sichtbarmachen der eigenen Arbeitsprozesse zum Ziel, so können Netzwerkstrukturen zu Stakeholder_innen, Expert_innen wie (inter)disziplinären Akteur_innen aufgebaut werden, die die Entwicklungen von neuen Ideen und die Weiterentwicklung persönlicher Fähigkeiten vorantreiben. 

Kernelement der WOL Methode ist der WOL Circle. In einer Kleingruppe von vier bis fünf Personen finden über 12 Wochen hinweg einmal wöchentlich Treffen von einer Stunde statt. Den Rahmen für die Treffen bietet der Circle-Guide, dieser regt für jede der 12 Wochen einen Themenbereich an, bietet dafür Informationen, Techniken und Tools und gibt den Teilnehmenden Übungen an die Hand. Diese Übungen sind aufeinander abgestimmt und führen idealerweise dazu, dass nach 12 Wochen ein persönlicher Entwicklungsprozess von der Idee in die Umsetzung entlang einer individuell gewählten Zielstellung erfolgt ist. Eine große Rolle spielt hierbei das öffentliche, soziale und themenbezogene Vernetzen und Erleben von Netzwerkerfahrungen über die Zeit. Social Media sind deshalb bevorzugte Werkzeuge für diese Zusammenarbeit. 

WOL im Bildungskontext
WOL als Methode findet in Unternehmen bereits seit einigen Jahren Anwendung. Sie ist im Bereich der Bildung allerdings weitestgehend noch Neuland. Doch wie bei agilen Themen, die zunehmend auch im Bildungsbereich integriert und adaptiert werden, lässt sich Ähnliches auch für WOL beobachten, denn die Methode bekommt seit Kurzem im Schul- und Hochschulkontext vermehrt Aufmerksamkeit. So kann die WOL Methode beispielsweise dazu beitragen, das selbstorganisierte und selbstständige Arbeiten von Schüler_innen und Studierenden in Kleingruppen zu fördern und die klassische Lerngruppe durch einen schul- und hochschulübergreifenden Austausch zu erweitern. Darüber hinaus ist WOL an bereits existierende Formate wie zum Beispiel Schreibwerkstätten oder Forschungsprojekte anschlussfähig.
Die stellenweise auch hinter der WOL Methode erkennbaren agilen Werte und Praktiken, u.a. das Fördern von selbstorganisiertem Lernen oder das Aufbauen vertrauensvoller Beziehungen, können die Lernenden und Lehrenden bestärken mit innovativen und interdisziplinären Ideen den Herausforderungen der digitalen Transformation im (Hoch-)Schulbildungskontext zu begegnen. Es wird sich zeigen, was die nächsten Entwicklungen für Erfahrungen mit sich bringen. 

Wie ist Ihre Meinung zu WOL und zur WOL Methode? Haben Sie vielleicht bereits eigene Erfahrungen mit WOL gesammelt?  

2 Kommentare

  1. Ich finde es begrüßenswert und äußerst spannend sich in den verschiedenen Kanälen auszuprobieren und im besten Fall, sich auszutauschen. Genau aus diesem Grund holen mich in den verschiedensten Phasen Prozesse der Selbstreflexion ein. Warum bin auch auf diesem Social Media Kanal? Was erwarte ich von dem Austausch im Netzwerk? Welche Personen / Netzwerk sind das überhaupt, die auf den unterschiedlichsten Kanälen erreiche? Bin ich mit meinen Handlungen in den letzten Wochen zufrieden?

    In diesem Artikel habt ihr verschiedene Kommunikations- und wahrscheinlich auch Vertrauenskreise angesprochen: die teaminterne Kommunikation (MS-Teams), die Kommunikation in einer Art Kleingruppe (WOL) und die Kommunikation über Social Media, In all diesen Kontexten ist der Vertrauensanteil unterschiedlich ausgebildet und damit auch der Austausch, bzw. die Wahrnehmung der Kommunikation, oder?

    Wahrscheinlich ist es Teil von “Agilität” sich zwischen den verschiedenen Kommunikationskreisen, die ja auch Einfluß auf das Lernen nehmen, hin- und herzubewegen. Eine in der Kleingruppe (WOL) getestete und bestandene Idee wird dann in Social Media Kanäle hineingetragen, in der Hoffnung neue Impulse, die zum Weiterdenken anregen, zu erhalten.

    WOL eignet sich aus meiner Wahrnehmung sehr gut dafür, eigene Ideen Menschen vorzustellen und zu besprechen, die vielleicht auch einen ganz anderen Background haben. Für mich könnte es ein erster Schritt sein, Feedback dafür zu erhalten, ob es mir gelungen ist, aus meiner Fach”tiefe” herauszukommen und meine Inhalte für Fachfremde verständlich darzustellen. Daher mag ich an WOL insbesondere divers zusammengesetzte Gruppen (natürlich auch herausfordernd), in denen sich die Teilnehmer*innen offen und wohl gesonnen begegnen.

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    • Vielen Dank Frau Hochberg, dass Sie Ihre interessanten Eindrücke zu WOL mit uns teilen.
      Gerade die Diversität in WOL Kleingruppen finden auch wir ganz besonders spannend und hilfreich, um über den eigenen fachspezifischen Tellerrand hinauszublicken.
      Sie haben Recht, wir bewegen uns kontinuierlich zwischen verschiedenen Vertrauens- und Kommunikationskreisen hin und her und begreifen dies als einen wichtigen Aspekt von Agilität und agilem Arbeiten, der auch für uns immer wieder herausfordernd ist.

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